Schwarzer Manchesteranzug, weißes Hemd, breitkrempiger Schlapphut und ein Beutel lässig über die Schulter getragen – wer hat das Bild nicht vor Augen, von den Reisenden Zimmermännern, die am Straßenrand stehen und auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Heute ein Anblick mit Seltenheitswert, denn die Zünfte gibt es offiziell nicht mehr und nur noch vereinzelt gehen Zimmermänner auf die sogenannte Walz. Wohingegen sich an der Zunftbekleidung nichts geändert hat. Die ist heute wie damals aktuell.
Die Geschichte der Zunft
Auch wenn es die Zünfte heute offiziell nicht mehr gibt, lohnt sich ein Rückblick auf die Zeit von damals. Der Beruf des Zimmermanns oder Zimmerer – beide Sprechweisen sind möglich – ist eines der ältesten Berufe überhaupt und damals war es noch üblich drei bis sechs Jahre bei einer Bürgerfamilie den Handwerksberuf zu lernen. Nach Abschluss der Lehrzeit war man offiziell Geselle und wurde von seinem Ausbildungsbetrieb freigestellt, um sich auf Wanderschaft zu begeben, die sogenannte Walz.

Auf der Walz lernt der Geselle von Altgesellen oder Meistern
Zunftbekleidung damals
Um die Walz überhaupt antreten zu dürfen, musste man damals ledig und jünger als 30 Jahre sein. Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt gewesen, ging es los. Ausgestattet mit der typischen Zunftbekleidung, also der schwarzweißen Tracht. Die Basis bestand aus einer schwarzen Manchesterhose sowie -weste und der Staude – das weiße kragenlose Hemd. Der breitkrempige Schlapphut wurde auch Obermann genannt und das Bündel in dem sich alles Hab und Gut versteckte, war der Charlottenburger. An der Jacke waren sechs Knöpfe befestigt, die die sechs-Tage-Woche symbolisierten und an der Weste waren noch einmal acht Knöpfe angebracht, die stellvertretend für den acht-Stunden-Tag standen. Einen Schlips tragen zu dürfen, bedeutete Ehrbarkeit und die erlangte man nur, wenn man eben die Voraussetzungen für die Walz erfüllte. Nicht älter 30, keine Kinder, keine Vorstrafen. Die Farbe des Schlipses verriet, welcher Zunft man angehörte.
Der Zunftschmuck an der Kluft war Prestige. Denn auf der Zunftuhrkette waren die Wappen der Städte abgebildet, in denen man schon gearbeitet hatte. Im linken Ohr blitzte ein Ohrring auf, den das Handwerkswappen zierte. Und dann konnte es losgehen auf die Walz. Zu Fuß oder per Anhalter, kein anderes Reisemittel war zulässig. Außerdem durfte sich dem Heimatort nicht auf 50 Kilometer angenähert werden, Todesfälle und Krankheit waren Ausnahmen. Das ganze Spektakel dauerte genau drei Jahre und einen Tag. Solange reiste man von Ort zu Ort, um bei Altgesellen zu lernen. Aber keine Stationen dauerte dabei länger als drei Monate. Dabei musste der Geselle alle Arbeiten und Stationen in seinem Wanderbuch notieren.
Gut gehütete Geheimnisse
Ist der reisende Zimmerer, auch Tippelbruder genannt, in einem neuen Betrieb angekommen, kündigte er sich durch dreimaliges Klopfen auf den Boden mit seinem Wanderstock an. Dann sprach er den Meister oder Altgesellen direkt an. Was genau er sagte, ist bis heute nicht bekannt. Denn jede Zunft hatte seine eigenen Sätze. Geheißen hat dieses Vorsprechen „Schmalmachen“. Inhaltlich baten sie um Arbeit, Unterkunft oder etwas Geld für die Weiterreise. Denn Geld hatten die Tippelbrüder damals keines. Je nach Zunft konnte man etwas Weggeld zu Beginn der Walz bekommen, aber das war nicht selbstverständlich. Dort wo man arbeitete bzw. Station machte, war die Arbeit die Gegenleistung zu Kost und Logis.
Nur wer die Walz auf sich genommen hatte, hatte die Chance nach den Gesellenjahren auch Meister zu werden. Diese Pflicht ist heute freilich hinfällig, denn nicht nur Maschinen haben einen Großteil der Arbeit ersetzt, auch ist es vom Arbeits- und Sozialsystem heute gar nicht mehr praktikabel, sich drei Jahre auf Wanderschaft zu begeben. Manche Zimmerer gehen nach ihrer Ausbildung aber immer noch auf die Walz. Quasi Work and Travel für Zimmerleute, denn die meisten beschränken sich auf ihrer Reise nicht mehr nur auf Deutschland. Viele gehen ins Ausland, z.B. nach Afrika. Denn dort wird auch noch viel mit der Hand gearbeitet und weniger mit Maschinen.
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