Medizinische Berufsbekleidung
Medizinische Berufsbekleidung muss gleich mehreren Kriterien entsprechen. Einerseits sollte in einem derart sensiblen Bereich tunlichst auf Hygiene geachtet werden. Andererseits ist auch das Erscheinungsbild nicht unbedeutend. Wer als Arzt oder Krankenpfleger bzw. Krankenschwester auftritt, muss für das Vertrauen der Patienten sorgen. Und das funktioniert auch über die Kleidung.
Medizinische Berufsbekleidung früher und heute
Medizinische Berufsbekleidung betrifft heute vor allem den Arztkittel. Wer kennt nicht den Ausspruch vom „Halbgott in Weiß“, der natürlich auf die früher stets weißen Arztkittel Bezug nimmt. Bis vor rund 150 Jahren trugen Mediziner würdevolle schwarze Gehröcke, doch mit dem Wechsel auf die Farbe Weiß wurde maximale Sauberkeit signalisiert. Hinzu kommt, dass sich Medizinische Berufsbekleidung in weißem Stoff problemlos auch in der Kochwäsche waschen lässt und damit keimfrei wird. Zahlreiche Krankenhäuser setzen jedoch längst auf ausgeklügelte Farbsysteme und arbeiten vor allem im Bereich der Intensivmedizin und in den Operationssälen mit blauer oder grüner Kleidung. Rosa drückt wiederum teilweise aus, dass es sich um Hilfspersonal handelt.
Was muss Medizinische Berufsbekleidung leisten?
Folgt man der Weltgesundheitsorganisation WHO, so sollte Medizinische Berufsbekleidung in der heutigen Zeit möglichst nicht mehr langärmlig sein. Das mag auf den ersten Blick verwundern, doch sind vor allem die Ärmel Überträger von Keimen, während dies nicht für die nackte Haut zutrifft. Ebenfalls werden die Arztkittel mittlerweile als unpraktisch angesehen und durch einen Kasack in Kombination mit einer klassischen Arzthose ersetzt. Nicht zu unterschätzen ist hierbei der psychologische Effekt, der bei Verzicht auf einen Arztkittel verloren geht. Einige Patienten erwarten geradezu den Kittel, reagieren allerdings nicht immer positiv darauf. Mit anderen Worten: der Arztkittel ist nicht nur Medizinische Berufsbekleidung sondern auch ein Symbol mit individuell unterschiedlicher Bedeutung.
Kriterien für Medizinische Berufsbekleidung
Meist setzen Krankenhäuser heute auf Kasacks, die in Großbritannien sogar schon seit 2008 vorgeschrieben sind. Die Rede ist von Überziehern aus leichter Baumwolle oder einer Kunstfaser, die weder Knöpfe noch Reißverschlüsse benötigen. Ein Kasack kann kurzerhand über den Kopf gezogen werden und ist zudem pflegeleicht. Angeboten werden Varianten mit oder ohne Brusttasche und in unterschiedlichen Farbvarianten. Wer Medizinische Berufsbekleidung mit einem modischen Aspekt verbinden möchte, wählt aus unterschiedlichen Schnitten oder entscheidet sich für die Varianten in edlem Satin.
Manche Institutionen gehen jedoch auch einen anderen Weg und stellen die Kasacks täglich frisch und kollektiv zur Verfügung. Dadurch, dass es sich auf Wunsch um Unisex-Kleidungsstücke handelt, lassen sich diese gesammelt aufbewahren und bei Bedarf einfach wegnehmen und anziehen. Zuletzt gilt natürlich auch für Medizinische Berufsbekleidung, dass sich diese problemlos auch im Bereich von Apotheken, Physiotherapiepraxen oder Pflegeeinrichtungen tragen lässt.