Warnwesten
Warnwesten sind keineswegs reine Berufskleidung, sondern müssen in vielen Ländern der Europäischen Union zwingend im Auto mitgeführt werden. Par Definition handelt es sich hierbei um Westen, die mit fluoreszierender Farbe sowie reflektierenden Streifen versehen wurde und die über der Kleidung getragen werden kann. Die zugrundeliegende Norm für Sichtbarkeit ist die EN ISO 20471, die in drei Sicherheitsklassen unterteilt ist.
Besondere Wichtigkeit erlangen Warnwesten bei Arbeiten im Straßenbereich wie bei Bauarbeiten, Tätigkeiten in der mobilen Reparatur von Autos oder auch im Rettungsdienst. Hintergrund ist, dass es in diesen Kontexten immer wieder zu vorbeifahrendem Verkehr kommt und daher maximale Sichtbarkeit gewährleistet werden muss. Ebenfalls nach deutschem Recht erforderlich sind die Warnwesten beim Führen mehrspurige Kraftfahrzeuge, was im Klartext Busse, LKW aber auch PKW einschließt. In EU-Staaten wie Belgien, Italien, Luxemburg, Slowenien, Spanien und Ungarn müssen sogar für jede Person, die in einem Fahrzeug sitzt, entsprechende Warnwesten vorhanden sein.
Wer hierzulande im gewerblichen Bereich ohne das entsprechende Kleidungsstück im Fahrzeug angehalten wird, muss entsprechend des Bußgeldkatalogs einen Betrag in Höhe von derzeit 15 Euro entrichten. Zugrunde liegt dabei die Unfallverhütungsvorschrift der Berufsgenossenschaften, die bei Zuwiderhandeln oder Vergessen von einer Ordnungswidrigkeit im Sinne des Sozialgesetzbuches ausgeht.
Warnwesten werden in unterschiedlichen Formen und Farbgebungen angeboten. Der „Klassiker“ ist die kurzärmlige Weste, die mit oder ohne Reißverschluss geordert werden kann. Ebenfalls erhältlich sind Ausführungen in Kontrastfarben, bei denen die Signalfarbe mit einer dunkleren Farbe und Reflexstreifen kombiniert wird. Meist werden die Warnwesten mit einem Klett- oder einem Reißverschluss versehen, sodass sie sich auch schließen lassen. Die einfachste Variante ist die Netz-Sicherheitsweste, die vor allem im Sommer angesagt ist, während für kalte Tage gefütterte Variante bereit stehen und durchaus als vollwertiges Kleidungsstück gelten können. Eine Studie in Österreich hat übrigens nachgewiesen, das sich die Zahl der Verunglückten nach vier Jahren Tragepflicht um stolze 53 Prozent verringert hat und Unfälle aufgrund von Nichterkennens um 39 Prozent zurückgegangen sind.